Winterreifen, Sommerreifen oder Ganzjahresreifen?
Vorschriften, Unterschiede und Empfehlungen für Autofahrer
Die richtige Bereifung spielt eine entscheidende Rolle für Sicherheit, Fahrkomfort und Kraftstoffverbrauch. In Deutschland gibt es klare Regeln, wann welche Reifen gefahren werden dürfen – und gute Gründe, warum sich der rechtzeitige Wechsel lohnt.
1. Sommerreifen – optimal bei Wärme und Nässe
Eigenschaften:
- Harte Gummimischung für Temperaturen über 7 °C
- Bietet kurze Bremswege auf trockener und nasser Fahrbahn
- Spezielles Profil reduziert Aquaplaning-Gefahr
Empfohlen:
Von April bis Oktober oder bei dauerhaft warmen Temperaturen.
Vorteile:
- Weniger Verschleiß im Sommer
- Geringerer Rollwiderstand → weniger Kraftstoffverbrauch
- Präzises Lenkverhalten
2. Winterreifen – Sicherheit bei Schnee und Kälte
Eigenschaften:
- Weichere Gummimischung bleibt bei Kälte elastisch
- Profil mit Lamellen sorgt für Haftung auf Schnee, Eis und Matsch
- Erkennbar am Alpine-Symbol (Berg mit Schneeflocke)
Gesetzliche Vorschrift:
In Deutschland gilt die situative Winterreifenpflicht (§ 2 Abs. 3a StVO).
Das bedeutet: Bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte dürfen nur Winter- oder Ganzjahresreifen mit Alpine-Symbol gefahren werden.
Bußgeld:
- Ohne geeignete Bereifung: 60 € + 1 Punkt
- Mit Verkehrsbehinderung: 80 € + 1 Punkt
Empfohlene Profiltiefe: mindestens 4 mm (gesetzlich 1,6 mm).
Wechselzeit:
Faustregel: „O bis O“ – Oktober bis Ostern
3. Ganzjahresreifen – der Kompromiss für Wenigfahrer
Eigenschaften:
- Kombination aus Sommer- und Winterreifen-Merkmalen
- Gummimischung ist ein Mittelweg für alle Temperaturen
- Müssen das Alpine-Symbol tragen, um im Winter zulässig zu sein
Vorteile:
- Kein Reifenwechsel nötig
- Platz- und kostensparend
Nachteile:
- Längere Bremswege bei extremen Temperaturen
- Schnellere Abnutzung bei Viel- oder Autobahnfahrern
Empfohlen für:
Fahrer, die wenig Kilometer zurücklegen, meist innerorts unterwegs sind und in Regionen mit milden Wintern wohnen.
4. Tipps rund um Reifenpflege und Sicherheit
Reifendruck regelmäßig prüfen – optimaler Druck spart Sprit und erhöht Lebensdauer.
Reifenlagerung:
- Auf Felge: liegend oder am Felgenbaum
- Ohne Felge: stehend und regelmäßig drehen
5. Fazit – Welche Reifen sind die richtige Wahl?
| Fahrertyp | Empfohlene Reifenart | Hinweise |
| Vielfahrer / Autobahn | Sommer- & Winterreifen | Beste Leistung und Sicherheit in jeder Saison |
| Stadtfahrer / Wenigfahrer | Ganzjahresreifen | Praktisch und kostensparend |
| Bergregionen / Schneesichere Gebiete | Winterreifen | Pflicht für zuverlässigen Grip |
| Mildes Klima / Ebenes Gelände | Ganzjahresreifen oder Sommerreifen | Je nach Witterung ausreichend |
Zusammengefasst
- Sommerreifen: beste Wahl bei Wärme und Trockenheit
- Winterreifen: Pflicht bei winterlichen Bedingungen
- Ganzjahresreifen: Kompromiss für moderate Bedingungen
Wer regelmäßig seinen Reifenzustand prüft, spart nicht nur Geld, sondern sorgt auch für maximale Sicherheit – bei jedem Wetter.